DSCF3511

Pflege gute Gedanken
und sie werden reifen zu guten Werken

Was ist Yoga?

Patanjali, ein Weiser Indiens, definierte Yoga im fast zweitausend Jahre alten Yoga-Sutra 1.2 folgendermaßen: „Yoga ist die Fähigkeit, sich ausschließlich auf einen Gegenstand, eine Frage oder einen anderen Inhalt auszurichten und in dieser Ausrichtung ohne Ablenkung zu verweilen.“

Die Praxis des Yoga bietet unglaublich viele Möglichkeiten, sich körperlich gesund zu halten oder die Gesundheit wiederzuerlangen, die eigene Mitte zu finden und den Geist positiv zu verändern.

Der Körper spielt dabei eigentlich nur die einleitende Rolle. Dehnungen und die Körperhaltungen (= Asanas) dienen dazu, den Körper auf die Meditation vorzubereiten, indem er von Spannungen befreit wird, die ihn davon abhalten, sich selbst wahrzunehmen.

Meinen Teilnehmer/innen vermittele ich, dass es nicht darauf ankommt, den „Sonnengruß“ perfekt ausüben zu können, sondern sich selbst zu spüren.

Yoga ist Begegnung mit sich selbst! Es geht darum, die Begrenzungen bzw. körperlichen Einschränkungen zu erkennen und allmählich zu erweitern, um so mehr Beweglichkeit und weniger Schmerzen und Verspannungen zu haben. Es geht darum, über das Beobachten, Führen und Vertiefen der Atmung schließlich nach innen zu kommen, tiefen Frieden zu finden und ganz bei sich sein, um so gestärkt wieder nach Außen gehen zu können.

In meinem Unterricht bediene ich mich folgender „Techniken“ bzw. Hilfsmittel:

Körperübungen für die Gesundheit und einen klaren Geist

„Die Kunst der glücklichen Anstrengung“ (Remo Rittiner, Schweizer Yoga-Lehrer) – das richtige Maß beim Üben zu finden, ist ein wichtiger Schlüssel für die erfolgreiche Wirkung der Yoga-Praxis.

Wieviel kann ich mir in meinem Alltag selbst zumuten, wo befindet sich z.B. eine Grenze zum Burn-Out? Wie stärke ich die Eigenwahrnehmung und lege eine Spur vom Yoga-Unterricht in den (Berufs-)Alltag?

Die Übungen müssen angepasst und können genau auf Beschwerden zugeschnitten werden. Bestehen z.B. starke Verspannungen im Nacken-Schulter-Bereich, ist es sinnvoll, „vom Kopf weg“ zu üben, also Übungen für das Becken und den unteren Rücken anzubieten. Ebenso, wenn die Übenden „sehr im Kopf sind“ und schlecht abschalten können, sind Übungen für das Becken, aber auch erdende Fuß- und Beinübungen sinnvoll.

Jede Yoga-Stunde sollte ein kleiner Kurz-Urlaub vom Alltag sein und ein wohliges, entspanntes Gefühl hinterlassen.

Bei „Yoga für Schmerzpatienten“: Unverkrampft und frohen Mutes üben, den Schmerz bzw. die Einschränkung annehmen.

Einsatz von Klang-Instrumenten

Töne sind das große Tor nach Innen und mit Hilfe von Klängen findet man häufig den Weg zu sich selbst. Wenn die Teilnehmer/innen in einer Entspannungshaltung verschiedene Klang-Instrumente hören, erfahren sie einen gewissen Reizentzug, denn sie hören nur! Sie werden ruhig und zentriert und können sehr tief entspannen. Außerdem werden die Selbstheilungskräfte mobilisiert. Dabei ist das Sich-Einlassen wesentlich: ohne Wenn und Aber einen Eindruck bzw. Klang kommentarlos auf sich wirken zu lassen und dann wahrzunehmen, was da in Bewegung gesetzt wird.

Das Ohr erwacht als erster Sinn im Mutterleib und bleibt noch einige Stunden erhalten, wenn wir gestorben sind. In dem Schwebezustand „Bardo“ kann die Seele noch durch Klänge erreicht werden (nach Silber, Hess und Hoeren: „Klangtherapie“).

Atemübungen / Pranayama

Der Geist reitet auf dem Atem.“ Eine tiefe Atmung ermöglicht eine klare Sicht auf die Dinge, die uns umgeben.

Das bewusste Atmen hat heilende Kraft. Der Atem als Spiegel der Seele gibt Aufschluss darüber, wie wir uns fühlen und in welcher Verfassung wir sind. Redewendungen wie z.B. „mir stockt der Atem“ oder „atemberaubend“ machen deutlich, wie sehr der Atem sich auf unser emotionales Empfinden auswirkt und umgekehrt.

Der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh sagt: „Wie ein Anker ein Boot vor dem Abdriften bewahrt, sorgt die bewusste Atmung dafür, dass wir uns auf den Moment konzentrieren und unser wahres Selbst nicht aus den Augen verlieren.“

Dabei stehen uns viele Atemübungen mit unterschiedlichen Zielen zur Verfügung. Beispielsweise die schafft einen Ausgleich zwischen beiden Gehirnhälften; anders ausgedrückt, zwischen der männlichen Energie (Sonne) und der weiblichen Energie (Mond).

Erst die Körperübungen, die synchron mit dem Atemfluss ausgeführt werden, ermöglichen eine intensive Wirkung: Ruhe, Eins-Sein, der Atem wird als sehr tief und lang empfunden und wirkt somit heilend und zentrierend.

Hinführung zur Meditation: Maximale Aufmerksamkeit, höchste Achtsamkeit und Konzentration

Wer beim Meditieren übt, seinen Gedanken zuzuschauen, wird das auch irgendwann im Alltag tun. Äußere Reize diktieren dann nicht mehr so leicht das eigene Verhalten; die Gelassenheit nimmt zu.

Die Meditation kann auf die „Zielgruppe“ zugeschnitten werden: Ist es in einer Gruppe z.B. notwendig, zwischendurch etwas anzusagen? Wie lange hält sie es in Stille und im reglosen Sitzen aus usw.

Tiefenentspannung und Yoga-Nidra

Eine Tiefenentspannung (ca. 15–25 Minuten) ist nicht einfach nur eine Entspannung, sondern eine anspruchsvolle Übung und ein wichtiger Bestandteil einer Yoga-Stunde. Ziel: Der Körper entspannt, während der Geist wach bleibt.
All das, was durch die Übungen aufgewühlt wurde, kann sich nun in der Entspannung setzen und die Energie fließt.

Yoga-Nidra, der Yoga-Tiefschlaf, ist die Lehre der Ent-Spannung, die uns dazu befähigt, tief in unbewusste Schichten einzudringen und mentale Spannungen zu lösen. Der Geist wird entspannt, indem sich der Körper entspannt und loslässt. Wir lernen dadurch, bewusst zu schlafen und zu träumen.

Das hat sich u.a. auch Napoleon Bonaparte zunutze gemacht. Seine Offiziere berichteten von ihm, dass er eine unergründliche und niemals endende Quelle der Energie und Inspiration besaß. So übergab er auf dem absoluten Höhepunkt einer Feldschlacht das Kommando einem Untergebenen und zog sich für 20 Minuten zurück. Er legte sich auf sein großes Bärenfell und begab sich in den Zustand von Yoga-Nidra. Nach genau 20 Minuten bestieg er frisch gestärkt sein Pferd und führte die französische Armee zum Sieg (Quelle: „Yoga Nidra“ von Swami Satyananda Saraswati).

Auf die gleiche Weise trainieren Scharfschützen der Bundeswehr höchste Konzentration.

Während dieser tiefengeführten Entspannung befindet sich der Geist auf verschiedenen Ebenen. Er wird von Zeit zu Zeit für einige Augenblicke außer Kraft gesetzt, was bedeutet, dass er sich zwischen Unter- und Unbewusstem hin- und herbewegt. In dieser Phase sind wir empfänglich für tiefe Einsichten und erlauben dem intuitiven Wissen, sich weiter zu entfalten.

Yoga-Nidra ist bei allen Krankheiten sehr gut einzusetzen, z.B. bei Stress und Herzkrankheiten, Tinnitus, körperlichen und seelischen Schmerzen.

Der Einsatz von Affirmationen

Das Sprechen von Affirmationen bewirkt, dass man sich schon in dem Bereich befindet, indem man gerne ankommen möchte.
Das Gefühl von Vertrauen, Hoffnung und Eingebunden-Sein wird gefördert und wirkt heilend, aufbauend und beruhigend.
In Verbindung mit einer passenden Übungssequenz ist das Sprechen von Affirmationen besonders wirkungsvoll, da die äußere Haltungen immer die innere Haltung spiegelt.

Mentales Training im Leistungssport

Stehen wir unter Stress, bricht die Koordination von Gehirn und Körper zusammen. Übungen zur Vernetzung beider Gehirnhälften (u.a. aus der Kinesiologie) dienen dazu, das Erlernte abzurufen und gezielt einzusetzen und äußerst präsent zu sein.
Dann arbeitet unser Organismus optimal und kann volle Leistung bringen.

Mein mentales Trainingsangebot im Hockey beeinhaltet:

  • Übungen zum „Stehvermögen“, wie z.B. die Baumhaltung;
  • Wie ist meine Körperhaltung im Stehen, Sitzen und Liegen;
  • Ganz wach sein durch Überkreuzbewegungen und die „Büroklammer“, das „X“;
  • Gelenk-Yoga;
  • Massagen und Entspannung, Atemübungen, Phantasiereise;
  • Ausgleichs- bzw. Entlastungsübungen für den Rücken;
  • Ziele positiv formulieren: „Jedes Spiel ist ein Endspiel“.

Die beste Freude ist wohnen in sich selbst.

Johann Wolfgang von Goethe