DSCF3478

Was heute zu tun ist:
Einatmen, ausatmen, einatmen, aah!

Bodhidharma

Yoga – Eine sinnvolle Unterstützung in den Wechseljahren

Yoga wirkt ins Zentrum der Weiblichkeit

 

In den Wechseljahren wird – zusätzlich zur Hormonverschiebung – der weibliche Körper und insbesondere das Nervensystem, buchstäblich neu verkabelt. Das Gehirn verändert sich einfach. Die hormonell bedingten Veränderungen schärfen den Blick einer Frau für Ungerechtigkeiten sowie unfaire Lastenverteilung und verleihen ihr eine Stimme, die darauf besteht, gehört zu werden. Mit anderen Worten: Se verleihen ihr eine Art Weisheit und den Mut, sie zu formulieren.

In den mittleren Lebensjahren erwacht die Kreativität für eigene Interessen und deren Umsetzung neu. Findet die Frau kein Ventil und schweigt sie, um zu Hause oder im Berufsleben den Frieden zu wahren, oderhindert sie sich selbst daran , ihrem kreativen Drang zu folgen, dann geschieht das, was passiert, wenn das Ventil eines Dampfdrucktopfs verstopft ist: Irgendetwas muss nachgeben! Sehr oft ist das, was nachgibt, die Gesundheit der Frau, und das Ergebnis ist eine der großen drei Krankheiten von Frauen in den Wechseljahren: Herzerkrankung, Depression und Brustkrebs (manchmal sogar in Kombination).

Für die Frauen, die sich entscheiden, die Weisheit des Körpers anzunehmen und auszudrücken, was in ihnen steckt, ist es ratsam, sich auf einige Turbulenzen gefasst zu machen. Es geht darum, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und die emotionale und physische Gesundheit in der zweiten Hälfte des Lebens zu schützen.

In dieser Lebensphase kommen oft Belastungen und ungelöste Beziehungsprobleme nach oben, die in der Zeit, während der sich eine Frau um die Kinder kümmert, unter der Oberfläche köcheln.

Um die eheliche Beziehung in Einklang mit dem neu verkabelten Gehirn zu bringen, müssen beide Partner bereit sein, alte Konflikte zu lösen und neue Regeln für die Jahre aufzustellen, die vor ihnen liegen. Wenn beide das schaffen, dann wird das der Beziehung helfen, in der weiten Lebenshälfte zu wachsen und zu gedeihen.

In der Lebensmitte steht uns mehr psychische Energie zur Verfügung als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seit der Pubertät.

Der Transformationsprozess kann nur erfolgreich verlaufen, wenn wir auf zweierlei Weise aktiv werden:

  1. Wir müssen willens sein, volle Verantwortung für unseren Anteil an Problemen in unserem Leben zu übernehmen und uns nicht mehr als Opfer sehen.
  2. Wir müssen bereit sein, den Schmerz des Verlustes zu spüren und um die Teile unseres Lebens zu trauern, die wir hinter uns lassen. Dazu gehören auch unsere Fantasien darüber, wie anders unser Leben hätte verlaufen können, wenn nur…
  3. Und dann müssen wir uns aufraffen, um auf das Unbekannte zuzugehen. Oft kommen dabei unsere tiefsten Ängste an die Oberfläche, die nicht verdrängt werden dürfen.
  4. Dabei kann Yoga eine große Hilfe sein!
  5. Ziel und Thema in dieser Lebensphase und in diesem Kurs sind gleich:
    „Im Augenblick sein, heiter, gelassen und in der eigenen Mitte, die Welt (alles um uns herum) mit allen Sinnen wahrnehmen.“

Unser Körper ist ein ständig sich veränderndes Bündel aus Energie und Informationen. Tagtäglich werden wir mit vielem konfrontiert, was nicht einfach an uns abprallt.

Der Körper ist ein Spiegel unserer Wünsche und Bedürfnisse, unserer Sehnsüchte und Abneigungen. Und wir brauchen keines der vielen Bücher über Körpersprache zu lesen, wenn wir gelernt haben, achtsam zu bleiben.

Mit Yoga können wir die Sprache unseres Körpers verstehen.

Der Fokus liegt auf dem Becken.

Das Becken ist das Fundament, auf dem Oberkörper und Kopf ruhen und eine schützende Schale für unsere sensiblen Unterleibsorgane. Es steht für Geborgenheit und Sicherheit.

Das Leben eines jeden Menschen hat hier begonnen, in der schützenden, knöchernen Beckenschale, im Bauch der Mutter.

Der aufrechte Gang und jedes Vorwärtsschreiten – auch bezogen auf die geistige und emotionale Ebene – wird durch Beckenkraft getragen und ausbalanciert.

Ein bewegliches Becken sorgt nicht nur dafür, dass die Energie im Oberkörper und in den Beinen frei fließen kann, sondern begünstigt auch körperliche Lustgefühle und damit die Erfahrung von Lebendigkeit und Vitalität.

Das Becken ist aber auch der Sitz vieler Verkrampfungen, die z.B. durch sexuelle Tabus entstehen. Mit der Lockerung des Beckens geht meistens auch eine Befreiung der Gefühle einher. Die Energie kann wieder fließen und den Körper lebendig machen.

Die meisten Hauptmeridiane – sie spielen in der traditionellen chinesischen Medizin eine große Rolle, da sie den Organismus mit Lebensenergie (Qi) versorgen – durchlaufen die Beckenregion. Kommt es hier zu einer Blockade der feinstofflichen Energiekanäle aufgrund von falscher Lebensweise und emotionaler oder körperlicher Disharmonie, wird schnell der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen.

Was die Raupe das Ende der Welt nennt,
nennt der Meister einen Schmetterling.

(Unbekannt)